Stunksitzung in Köln: Die Urväter und Urmütter des Alternativen Karnevals

„Auch in diesen ver-rückten Zeiten ist schlechte Laune Zeitverschwendung.“ Biggi Wanninger, Präsidentin der Stunksitzung. Was hat sie denn? Natürlich Recht!

Recht hat sie auch mit „Fuck the Fifa“.

Aber wir greifen vor:
Die Stunksitzung wurde in den 1980er Jahren als Gegenbewegung zu den traditionellen Karnevalssitzungen ins Leben gerufen. Initiiert von einer Gruppe alternativer Künstler*innen, darunter Jürgen Becker und Wilfried Schmickler, wollte man eine Plattform schaffen, die sich durch politische Satire, unkonventionelle Sketche und eine offene, teils subversive Haltung auszeichnet. Von kleinen Anfängen in alternativen Kölner Theatern hat sich die Stunksitzung zu einem der Höhepunkte des Kölner Kulturkalenders entwickelt und residiert heute im E-Werk in Köln-Mülheim. Mit 50 Terminen allein in der Session 23/24 ist die Stunksitzung die in Köln am häufigsten stattfindende Karnevalssitzung überhaupt.

Der Start in den 80gern und 90ger Jahren war eher anarchisch geprägt

und fand dazu lange Zeit ihre Widerparts nicht nur bei den örtlichen traditionellen Karnevalsvereinen, sondern vor allem bei der katholischen Kirche und in Persona seinerzeit beim stockkonservativen Kardinal Meissner..

Im Laufe der Zeit ist die Stunksitzung immer professioneller geworden und man merkt dem Ensemble an, dass sie fast das ganze Jahr auf die Session hinarbeiten. Begleitet wird die Stunksitzung traditionell von der Hausband „Köbes Underground, Bandleader Ecki Pieper ist nicht nur ein begnadeter Komponist – er hat in all den Jahrzehnten auch nicht eine Sitzung verpasst.

Da hat sich dann einiges an Liedgut angesammelt und so dauert die Sendung „Die schönsten Lieder aus der Stunksitzung 33 Jahre Köbes Undergroung“ vom WDR auch schon 2 Stunden.

Eine Einstimmung auf die kommende Session (die sicherlich auch wieder vom WDR aufgezeichnet wird) mag dieser Mitschnitt aus der Session 2022/23 geben:

Das Team hinter der Stunksitzung ist ein Zusammenschluss aus Künstlern, Musikern und Organisatoren, die sich der Bewahrung der alternativen Karnevalskultur verschrieben haben und dabei auch sehr solidarisch andere alternative Karnevalisten wie die Röschen-Sitzung oder die Immisitzung unterstützt.

Tickets

Der Erwerb von Eintrittskarten für die Stunksitzung ist oft eine Herausforderung, da die Nachfrage hoch ist. Tickets sind in der Regel online über die offizielle Website der Stunksitzung oder über bekannte Vorverkaufsstellen erhältlich. Frühzeitiges Buchen wird empfohlen, da die Veranstaltungen meistens schnell ausverkauft sind. Zusätzlich bietet die Stunksitzung oft die Möglichkeit, Ausschnitte oder ganze Shows im regionalen Fernsehen oder online zu sehen, was für Fans, die keine Tickets ergattern konnten, eine großartige Alternative darstellt.
 
Die Stunksitzung ist mehr als nur ein Karnevalsevent; sie ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, ein künstlerisches Statement und ein unverzichtbarer Teil der Kölner Kultur. Für Einheimische und Besucher gleichermaßen bietet sie eine einzigartige Erfahrung voller Humor, Kritik, Satire und Lebensfreude. Wer die Möglichkeit hat, an dieser im besten Sinne ursprünglichen Karnevalsveranstaltung teilzunehmen, sollte sich diese nicht entgehen lassen.
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